
Namaste Soulmate,
schön, dass du hier bist!
Ich bin Amrit und habe 2012 angefangen, im Internet über meine Reisen zu bloggen. Mein Blog, der den schönen Titel „Der Ruf meines Herzens“ trug, war etwas in die Jahre gekommen und benötigte dringend ein Update!
Der Name „Der Ruf meines Herzens“ wollte jedoch nicht mit umziehen. Aus eben diesem inneren Ruf entstand der neue Name – und „Soul-Traveller“ war geboren.
Wenn ich auf ausgedehnten Reisen unterwegs bin, stellt sich unweigerlich ein Gefühl von innerer und äußerer Freiheit und Losgelöstheit ein. Gleichzeitig verschwindet dieses berauschende Gefühl mit dem Ende jeder Reise ganz allmählich wieder – und verlangt nach einer neuen Dosis Auffrischung: der nicht heilbare Reisevirus.
In den letzten Jahren sind meine Reisen durch all die Länder und Kontinente mehr und mehr zu einem Spiegel meiner ureigenen inneren Reise zu meinem wahren Selbst geworden.
„be yourself & you are free“
ist mein inneres Mantra, meine Zugkraft – und gleichzeitig die tiefere Bedeutung von Soul-Traveller.
Im Wesentlichen zeigte sich, dass die Faszination des Reisens für mich etwas anderes ausmacht als die typischen Sightseeing-Points aus dem Lonely Planet, der sich inzwischen kommerzialisiert hat und seine ursprüngliche Idee und Ideale (aus)verkauft hat.
Oft hole ich das Zitat von Martin Buber hervor:
„Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt.“
Als Urlaub machen vorbei war und das Reisen begann
Für den eigentlichen Beginn meines eigenen Reisens müssen wir einige Jahre zurückspulen.
Nachdem sich die Dinge nach meiner ersten großen Lebenskrise wieder eingespielt hatten und der normale Zug des Lebens wieder Fahrt aufgenommen hatte, brauchte es ein Abenteuer.
Es waren noch Zeiten ohne Internet – und der „manuellen Reisebuchung“ im Reisebüro. Also ging ich zu meinem Reisedealer des Vertrauens. Allerdings brachte er nur Normalotrips zu Tage und konnte mich damit nicht wirklich locken.
Das merkte er wohl auch.
Es arbeitete in ihm.
Dann zückte er seinen Joker – ohne zu wissen, dass es einer war.
„Was halten Sie von Marokko?“
Kurz überlegt – und allein die Tatsache, dass Marokko auf dem afrikanischen Kontinent liegt, traf ins Schwarze.
Es war zwar eine Pauschalreise nach Agadir, aber egal – Hauptsache ein anderer Kontinent. Her damit!
Gebucht – unter einer Bedingung, sagte er:
Ich müsse ihm versprechen, auf keinen Fall mit einem Mietwagen das Land erkunden zu wollen.
Wie ist der denn drauf?, dachte ich.
Aber das potenzielle Abenteuer lag in Griffweite auf dem Tisch – und ich wollte es unbedingt. Raus aus dem hauseigenen Mief.
Und so antwortete ich glaubhaft: „Natürlich nicht.“ Und mit einem „Ist ja sicherlich viel zu gefährlich“ untermauerte ich seine Bedenken überzeugend.
Dass das Marokko-Abenteuer schon viel früher beginnen würde – und ich durch die schwersten Turbulenzen meines Lebens in einem Flieger lernen würde, wo die Pyrenäen liegen – und dass die Frau neben mir nicht blutete und der Fuß noch dran war, sondern es ihr obligatorischer Tomatensaft war, den sie verschüttet hatte – all das wusste ich damals noch nicht.
Selbstredend, dass ich – nachdem ich dem Flugzeugabsturz knapp entkommen war – mir zeitnah ein Mietauto besorgte, um damit durch das Atlasgebirge bis nach Marrakesch zu düsen und die atlantische Küste zu erkunden.
Ja, das Feuer war entfacht.
Bis heute sind es eingebrannte und unvergessene Begegnungen – wie zum Beispiel der Marokkaner in Marrakesch, mit dem ich stundenlang unglaublich gesüßten, gleichzeitig aber köstlichen, frischen Pfefferminztee getrunken habe. Wir unterhielten uns über Stuttgart, Gott und die Welt – bis ich zum Schluss selbstverständlich die schönsten und seltensten Figuren aus seiner Kollektion kaufte.
„Wieso hat dieser hier denn nur ein Ohr?“, fragte ich ihn beim Verabschieden.
„Ja, das ist ein besonders seltener einohriger Berber!“
Zuhause, beim genaueren Betrachten der Figur, stellte ich fest, dass das zweite Ohr abgebrochen war – und die Bruchstelle glatt gefeilt wurde.
Yes – das sind genau diese Geschichten, die bleiben.
Die echte Kamelherde, die bei Sonnenuntergang am Horizont den Strand bei Essaouira entlangzog, machte mein Tausend-und-eine-Nacht-Abenteuer perfekt.
Nun war das Abenteuerfeuer endgültig entfacht.
Gleich nach dem ersten Semester mussten die fünf Wochen Semesterferien – die anscheinend nur vorlesungsfrei aber nicht Ferien bedeuteten – für das nächste große Ding herhalten.
Damals gab es noch Flugangebote auf der letzten Seite der Tageszeitung: San Francisco für 940 DM – mit Lufthansa.
Zeitung geschnappt – und wieder ab zum Reisedealer. Wieder nicht ganz einfach. Aber nach einigem Hin und Her fand er das Flugangebot schließlich auch in seinem Computer – und konnte es tatsächlich buchen.
Wieder abseits seiner Pauschal- und Gruppenangebote. Ich dachte: Ein Mietwagen und ein Hotel für die erste Nacht – das kann für den Kalifornien-Trip nicht schaden.
Also ab nach Frankfurt, den eingefrorenen Jumbojet im Februar enteisen – und los über den großen Teich. Mit Blick über Island und Grönland, und in einer grandiosen Schleife an der Golden Gate Bridge vorbei direkt hinein in die Bay Area.
Diese Reise zeigte mir, was äußere Freiheit, grandiose Naturschauspiele und menschliche Widersprüche bedeuten.
Schockverliebt in diese Art des Reisens – ohne Internet, ohne Smartphone – ist das bis heute tief in mir verankert.
Und eines Tages werde ich ganz sicher noch einmal den Highway Number 1 von San Francisco bis San Diego fahren.
Für mich: eine der schönsten Küstenstraßen der Welt.
AUSTRALIEN – Der Strohhalm in schwierigen Zeiten
Und so folgten unzählige Reisen – und bei meiner Australienreise begann ich zu bloggen. Mit meinem kleinen iPhone 4 und auf blog.de – ganz einfach und schlicht.
Der Blog bekam den sehr einfallsreichen Titel:
„Andy geht nach Downunder“
Doch er hatte eine weitaus tiefere Bedeutung, als man auf den ersten Blick vermuten könnte.
Nach einer lebensbedrohlichen Krankheit und einer Krise, bei der kein Stein mehr auf dem anderen bleiben wollte, musste etwas ganz Großes her.
Ein Gegenpol zu allem, was nicht mehr funktionieren wollte. Ich musste mich neu erfinden, mich ausprobieren – und die Dinge, vor allem aber mein Leben, von der anderen Seite der Welt aus betrachten.
Australien war für mich in dieser Zeit so unendlich weit weg und unerreichbar, dass es gleichzeitig der sprichwörtliche Strohhalm in diesen schwierigen Zeiten wurde. Nach dem endlos langen Tal war es die Belohnung – und der Sinn hinter all dem.

Australien sollte mich nicht enttäuschen – sondern mich jeden Tag aufs Neue überraschen und überwältigen.
INDIEN änderte alles
(Gedanken vor meiner Indienreise)
Indien – schon der Name ist für mich wie eine Melodie, ein Mantra.
Er bringt in meinem Innersten etwas zum Schwingen, lässt etwas in Resonanz treten.
Lange Zeit war Indien für mich unerreichbar – und gleichzeitig, in meinen täglichen Meditationen und meiner spirituellen Ausrichtung, so nahe wie meine Halsschlagader.
Meine Sehnsucht nach Indien war eigentlich schon auf meiner inneren Pinnwand für unerfüllte Träume gelandet – zumindest in diesem Leben, bestenfalls im nächsten …
Als ich am 23.03.2011 ein neues Leben geschenkt bekam – verbunden mit einer bis dahin unbekannten Freiheit und der Möglichkeit, wieder auf Reisen zu gehen –, war mein erster Impuls: eine lange Weltreise.
Das fühlte sich anfangs sehr aufregend an, schlug dann in Turbulenz um.
Ich wollte so vieles sehen und erleben, dass die Idee in einem unguten Gefühl endete – der Spaß daran ging verloren, weil es plötzlich zu kompliziert erschien.
In einer Meditation kam dann die klare Durchsage:
„INDIEN – Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“
Na klar – es fiel mir wieder einmal wie Schuppen von den Augen:
Jetzt ist die Zeit für mein Indien gekommen.
In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich hier Bücher und DVDs über Indien gestapelt.
Jetzt ist Praxis-Time!
Vorbei die graue Theorie.
Vorbei das stundenlange Betrachten von Bildbänden, TV-Berichten und das Lesen von Büchern von Menschen, die bereits dort waren.
Jetzt geht’s los.
Eintauchen in die 4D-Welt – ich möchte es spüren, fühlen, riechen, in der ganzen Bandbreite.
Ich möchte mich erfassen lassen – von allem, was unser Leben ausmacht, bis hin zum Sterben.
Von den Gegensätzen in Indien, die für uns Westeuropäer undenkbar erscheinen, möchte ich mich faszinieren und schockieren lassen.
Doch genau das – so bin ich überzeugt – wird mein Bewusstsein erweitern und mich dem Leben, meinem Leben, näher und tiefer bringen.
Und so – so wünsche ich es mir – wird sich in Indien ein weiterer Kreis schließen und etwas in meinem Leben vervollständigen.
Der eigentliche Höhepunkt und das Ziel (sofern es überhaupt ein Ziel gibt auf dieser Reise, denn ich reise aus reinem Vergnügen) wird die Dargah meines geliebten Sufi-Lehrers Pir Vilayat Inayat Khan in Delhi sein.
Deshalb widme ich diese Reise Pir Vilayat – und in Anlehnung an sein Buch „Der Ruf des Derwisch“ lautet das Motto meiner Reise:
„Der Ruf meines Herzens.“
Er lehrte uns immer wieder:
„Passen Sie gut auf, was Sie sich wünschen – am Ende bekommen Sie es noch!“
Und ebenso sagte er:
„Jede Sehnsucht findet ihre Erfüllung, wenn sie von Herzen kommt – egal ob in dieser oder einer anderen Welt.“
PORTUGAL Ankommen bei mir selbst
(Gedanken vor meiner Abreise nach Portugal)
Was ich in Indien nicht gefunden habe, versuche ich nun in Portugal zu finden – genauer gesagt im Alentejo: Stille.
Mein roter Faden möchte weitergesponnen werden.
Eigentlich war es „nur“ eine uralte Idee und ein leiser Impuls nach meiner Rückkehr aus Indien: zu schauen, ob es irgendwo ein kleines Häuschen zum Überwintern in Südeuropa gibt – mitten in der ursprünglichen Natur des Alentejo.
Kurz gegoogelt, ein Portugal-Forum mit dem meisten „Leben“ herausgepickt, angemeldet – und nach einer Viertelstunde hatte ich schon mein Häuschen.
Pir Vilayat hatte immer diese schöne Art, uns zu bewegen – mit der Redewendung:
„What if …“ – „Was wäre, wenn …?“
Und genau so fühle ich mich gerade, in diesem Jahr – als Praktizierender dieser Redewendung:
„What if …?“
Ich möchte es erfahren – nicht nur darüber philosophieren.
Wie es so ist mit den Dingen im Leben: Wenn es die richtigen sind, dann lassen sie dich nicht mehr los. So war es auch mit dem ersten Eindruck dieses Hauses – er ließ mich nicht mehr los.
Kurz darauf war der Mietvertrag eingetütet, und so kam es, dass ich nun für ein paar Monate nach Portugal fahre.
Dort möchte ich an meinem Buch der Selbstreflexion und einem Indien-Bildband weiterarbeiten – und meine Seele zwischen zwei Olivenbäumen baumeln lassen.
Was dabei herauskommt – wir werden sehen.
Ich freue mich auf den wilden Westatlantik mit seiner unglaublichen Wucht und Energie, auf die endlosen Weiten und leeren Strände.
Auf das gute Essen – und den langsamen Rhythmus der Portugiesen im ruhigen Alentejo, wo die Uhren noch einem Ur-Rhythmus folgen.
Genau diese Verbundenheit mit der Natur – die sich unmittelbar auf mich und meinen Körper legte und abfärbte – lässt mich heute, fast zehn Jahre später, voller Liebe im Herzen zurückblicken.
Diese Reise war aber auch ein schmerzhafter Augenöffner:
Dass ich mich selbst – und alles, was ich vermeintlich zu Hause zurücklasse – immer mitnehme, auch wenn es noch so unlieb ist.
Diese Erkenntnis traf mich direkt und unverblümt – als ich nach über 2700 Kilometern im Alentejo ankam und dort eine Begegnung der anderen Art hatte.
Seitdem bin ich, wann immer es geht, in der Welt unterwegs.

Soul-Travellers footprints 06/2025
HEUTE
Der Fluss des Reisens schlug nun ein neues Kapitel mit dem Bau eines eignen Campervans auf. Langsamer und intensiver in Kontakt mit der Natur und dem Fluss des Lebens unterwegs sein. Das Motto war und ist immer noch:
Einfach machen – Könnte gut werden!
In diesem Sinne,
love, peace and light to all
Amrit