Kambodscha: Phnom Penh Foto-Blog
Phnom Penh und die verletzte Seele der KhmerPhnom Penh Foto-Blog
#15 Phnom Penh und die verletzte Seele der Khmer
„Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird diese Abenteuerlichkeit nicht wieder los.“
<Bruno H. Bürgel>
Mit dem Zug also von Battambang nach Phnom Penh. Die über sechsstündige Zugfahrt für knapp 250km zog sich dann doch endlos hin. Jede Schwelle der Gleise war spürbar und nahm irgendwie zu.
Das der Zugverkehr überhaupt statt findet ist schon ein Ereignis. Es fährt genau ein Zug in Battambang pro Tag los. Und genau einer kommt dort an. Eben dieser von und nach Phnom Penh.
Mehr und mehr drangen die Eindrücke von Kambodscha ungefiltert auf mich ein.
Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und eine Stadt mit einer reichen Geschichte. Sie liegt im Süden des Landes am Zusammenfluss der Flüsse Mekong, Tonle Sap und Bassac. Die Geschichte von Phnom Penh reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als hier eine bedeutende Tempelanlage stand. Die Stadt wurde später zur Hauptstadt des khmerischen Königreichs und erlebte unter der französischen Kolonialherrschaft im 19. Jahrhundert eine Modernisierung.
Während der Herrschaft der Roten Khmer in den 1970er Jahren erlitt Phnom Penh jedoch eine schreckliche Tragödie. Die Roten Khmer waren eine kommunistische Bewegung unter der Führung von Pol Pot. Ihr Ziel war es, eine radikale agrarische Gesellschaft zu schaffen und sämtliche Elemente der modernen Gesellschaft zu eliminieren. Im Jahr 1975 eroberten die Roten Khmer Phnom Penh und erklärten sie zur Hauptstadt ihres revolutionären Regimes.
Die Herrschaft der Roten Khmer war von Brutalität und Unterdrückung geprägt. Die Bevölkerung von Phnom Penh und anderen Städten wurde zwangsevakuiert und zur Arbeit auf dem Land gezwungen. Intellektuelle, Beamte, religiöse Führer und alle vermeintlichen Gegner des Regimes wurden verfolgt und oft grausam hingerichtet. Die Menschen litten unter Hunger, Krankheit und extremer Gewalt.
Erst im Januar 1979 endete das Schreckensregime der Roten Khmer, als es von einer vietnamesischen Invasion gestürzt wurde. Phnom Penh wurde von den vietnamesischen Streitkräften zurückerobert, und die Roten Khmer zogen sich in abgelegene Gebiete zurück.
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten erholte sich Phnom Penh langsam von den Schrecken der Vergangenheit. Die Stadt begann sich wieder aufzubauen und zu entwickeln. Heute ist Phnom Penh ein wichtiges politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in Kambodscha.
Die Geschichte der Roten Khmer hinterließ jedoch tiefe Wunden in der Gesellschaft und prägt das Land bis heute. Viele Menschen in Kambodscha haben ihre Familienmitglieder während der Herrschaft der Roten Khmer verloren, und das Land kämpft immer noch mit den Langzeitfolgen dieses düsteren Kapitels.
Phnom Penh ist heute ein Ort, der die Balance zwischen dem Bewahren seiner kulturellen Erbe und dem Voranschreiten in die Zukunft sucht. Die Stadt ist bekannt für ihre prächtigen Tempel, Museen und lebendigen Märkte. Die Erinnerung an die dunkle Zeit der Roten Khmer wird durch Gedenkstätten und Museen wie das Tuol-Sleng-Museum und die Killing Fields wachgehalten, um sicherzustellen, dass die schrecklichen Ereignisse nie vergessen werden.
Phnom Penh eine faszinierende Stadt mit einer reichen Geschichte, die trotz ihrer düsteren Vergangenheit eine lebendige Gegenwart und vielversprechende Zukunft hat.
Hier findest du meine Bilder von meinen Streifzügen durch und um Phnom Phen:
Meine Fotoausrüstung
Kamera: Sony Alpha 6600
Objektive: Weitwinkel | Standard | Tele
Handschlaufe: Peak Design Cuff Black Kamera-Handschlaufe
Kameratasche: DÖRR Halfter Fototasche Yuma
Kamerarucksack: Onemate Discovery Rucksack
Meine fast perfekte Foto-und Video Ausrüstung
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